Die Erde braucht uns nicht…

…doch wir brauchen sie, um zu Überleben! Und genau aus diesem Grund, sollten wir alle mehr auf sie acht geben, doch leider sieht die Realität ganz anders aus. Mit das größte Problem hier ist wohl die Plastikverschmutzung! Es ist ja auch so schwer, schauen wir uns doch nur mal in unserem heimischen Supermarkt um: (fast) alles ist irgendwie in Plastik verpackt. Allerdings ist die Lage mehr als Ernst: Laut einer Studie haben zwei Drittel der Seevögel Plastik im Magen (1), des weiteren errechneten die Forscher, dass dieser Wert bis zum Jahr 2050 auf 99% ansteigen wird. Doch sind wir überhaupt noch in der Lage dem entgegenzuwirken oder ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen (2)? Mit diesem Text möchte Ich euch ein wenig das Thema Nachhaltigkeit im Bezug auf Plastikvermeidung und bewusstes Denken und Handeln näher bringen. Dafür schauen wir uns an, welche „Macht“ jede:r Einzelne:r von uns hat, besonders wenn wir das Thema Konsumverhalten betrachtet. Doch dieser Text soll quasi gleichzeitig auch ein Startpunkt sein, mit einfachen Tipps, wie ihr euren Alltag und eurer Leben etwas nachhaltiger gestalten könnt.

Das Problem mit dem Plastik

Plastik verschmutzt jeden Winkel auf unserer Erde und hat somit einen bedeutsamen Einfluss auf die Ökosysteme. Die wohl größten Auswirkungen dieser Verschmutzung spüren wir an Land und zu Wasser.

Mülldeponien sind überfüllt und der Müll wird in andere Länder (vorwiegend Entwicklungsländer, wie Afrika) exportiert. Doch damit haben wir das Problem lediglich verschoben und keinesfalls behoben. Und selbst wenn der ganze Müll nicht exportiert wird, wird er verbrannt. Bei der Verbrennung dieser synthetischen Substanzen können allerdings gifte Stoffe und Chemikalien entstehen, die Mensch und Natur zusätzlich gefährden.

Vielen Menschen ist dabei auch gar nicht klar, dass sie, wenn sie nicht auf ihren Plastikmüll achten, nicht nur der Umwelt schaden, sondern auch sich selbst, da wir uns in einem fiesen Teufelskreis befinden: Wir kaufen Produkte, die entweder direkt aus Plastik bestehen oder in Plastik eingepackt sind. Werden diese Gegenstände von uns nicht mehr benötigt, werfen wir sie weg und sie landen oftmals über Umwege in der Natur. Nun wird das Plastik über verschiedene Bedingungen und Umweltfaktoren, wie zum Beispiel Wind, in die Flüsse transportiert und gelangt von dort aus in unserer Meere und Ozeane. Ist es erst einmal dort angelangt, verwechseln Meerestiere und Seevögel diese Partikel mit Nahrung und fressen sie. Und was machen wir? Wir fangen und essen den Fisch. Und zack landet das Mikroplastik in unserem Organismus. Laut einer australischen Studie (4) aus dem Jahr 2019 nimmt Jede:r von uns ca. 5 Gramm Mikroplastik pro Woche über die Nahrung zu sich auf. Welche gesundheitlichen Folgen dies hat und wie Mikroplastik genau in unserem Körper wirkt und wo es sich absetzt ist noch nicht vollständig untersucht. Doch eins ist ganz klar: Gesund ist das nicht! Und genau aus diesem Grund müssen wir handeln und das am Besten so schnell wie möglich. Besonders gut dafür eignen sich hierfür die eigenen vier Wände (später dazu mehr) oder der Supermarkt…

Die Macht der Konsumenten

Leider haben wir Menschen vergessen, welche „Macht“ Jede:r von uns hat, denn jeder Einkaufszettel ist gleichzeitig auch ein Stimmzettel. Ein Stimmzettel für oder gegen Ressourcenverschwendung, Umweltzerstörung, Massentierhaltung, Plastikverschmutzung und Klimawandel. Somit haben wir es tatsächlich jeden Tag in der Hand, in welche Richtung wir die Erde lenken möchten. Doch warum stehen wir dann trotzdem kurz vor der großen Katastrophe?

Zum Einen habe ich das Gefühl, dass uns Menschen immer mehr das Bewusstsein für unser Handeln fehlt. Wir legen das Stück Brot mit der gleichen Leichtigkeit in den Einkaufswagen, wie das Stück Fleisch und vergessen dabei, dass für dieses Produkt eine Leben genommen wurde, nur damit wir unseren Genuss stillen können. Doch auch bei anderen Produkten, wie zum Beispiel Obst und Gemüse, machen sich die Wenigsten darüber Gedanken welche Folgen unsere Entscheidungen für andere Menschen haben. Wie wurde das Obst und Gemüse angebaut? Unter welchen Bedingungen passierte der Anbau? Wurden die Bauern auch fair bezahlt…?(die Liste könnte noch um Einiges verlängert werden). Ein weiteres sehr erschreckendes Beispiel hierfür ist in meinen Augen die Modeindustrie. Wir stehen im Geschäft und freuen uns über eine günstige Hose, doch vergessen dabei, wer den wahren Preis für dieses Kleidungsstück zahlen muss und das sind nicht wir, sondern die vielen Näher:innen in den Fabriken, die dort oftmals für einen Hungerlohn und unter furchtbaren Arbeitsbedingungen arbeiten müssen. Wir müssen wieder anfangen, bewusster zu Denken und uns im Klaren über die Konsequenzen unser Handlungen sein. Denn eins dürfen wir niemals vergessen, wir haben das Privileg eine Entscheidung treffen zu dürfen. Wir leben in einem Land des Überflusses, in dem wir unsere Meinungen frei äußern dürfen. Dieses Privileg haben viele Menschen auf der Welt nicht. Daher sollten wir laut sein. Laut sein, für die, die keine Stimme haben und ihnen somit unsere geben, um ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind, sondern, dass wir für sie einstehen!

Zum Anderen habe ich das Gefühl, dass wir manchmal den Glauben an uns selbst verloren haben. Denn wenn ich mich mit Freunden und Bekannten über das Thema Nachhaltigkeit und Plastikvermeidung unterhalte, höre ich ganz oft den Satz: „Ja, das ist ja schön und gut, aber was kann denn eine einzelne Person denn schon großartig bewirken?“. Genau mit diesem Paradoxon hat sich die Influencerin Louisa Dellert befasst und treffend zusammengefasst: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.“. Louisa Dellert befasst sich auf ihrem Instagram-Account hauptsächlich mit den Themen Politik und Nachhaltigkeit und klärt ihre Community über politische Themen auf. Ihre Aussage trifft dabei genau den Nerv der Zeit. Es geht nicht darum, dass Eine:r Alles macht, sondern, dass Jede:r das macht, was er mit sich selbst vereinbaren kann. Für Manche bedeutet das, sich vegan zu ernähren und für Andere, dass man schaut, dass man keine Plastikverpackungen mehr kauft. Egal, wie klein der Schritt auch sein mag, es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Und ist der Anfang erst einmal gemacht, folgt der Rest quasi von allein. Und bedenkt immer: Jeder Regen fängt mit einem Tropfen an…

Tipps für ein nachhaltigeres und plastikärmeres Leben

Bevor ich Euch nun mit diesem Gedanken wieder in euren Alltag entlasse, möchte ich Euch noch ein paar hilfreiche Tipps mitgeben, mit denen ihr euer Leben nachhaltiger und vor allem plastikärmer gestalten könnt.

Seit Anfang Februar 2020 habe ich zum Beispiel meine Badroutine komplett auf Naturkosmetik und plastikfreie Alternativen umgestellt. Ganz nach dem Motto: Less/Zero Waste. Dieses Motto versuche ich auch in anderen Bereichen meines alltäglichen Lebens umzusetzen.

In den folgenden verschiedenen Bereichen möchte ich Euch eine kleine Übersicht über die Produkte geben, die meinen Alltag nachhaltiger gestaltet haben. Vielleicht konnte ich mit dem ein oder anderen Produkt euer Interesse wecken und ihr werdet es demnächst mal ausprobieren. Die meisten Produkten davon bekommt ihr in jedem üblichen Drogeriemarkt, Unverpackt Laden und nachhaltigen Onlineshops.

  1. Das Badezimmer:
  • Festes Shampoo
  • Festes Duschgel
  • Feste Gesichtspflege
  • Zahnputztabletten
  • Deocreme oder auch festes Deo

Wie Ihr unschwer erkennen könnt, versuche ich, alle flüssigen Produkte, wie Duschgel und Shampoo durch feste Alternativen zu ersetzen. Ganz wichtig dabei ist, dass ihr eurem Körper die Zeit lasst sich umzustellen, besonders bei dem festen Shampoo, hat es bei mir knapp zwei Wochen gedauert, bis sich meine Haare daran gewöhnt hatten. Ebenfalls die Zahnputztabletten waren für mich eine etwas größere Umstellung, doch inzwischen gehören sie fest zu meiner morgendlichen Routine dazu.

  1. Küche und Einkaufen:
  • Einkäufe im Unverpackt Laden
  • Festes oder natürliches (auf die Inhaltsstoffe bezogen) Spülmittel
  • Spülbürste aus Holz mit Naturfasern
  • Zum Abdecken von Obst und Gemüse verwende ich Bienenwachstücher
  • Ökologische Spülmaschinentabs
  • Losen Tee kaufen und im Tee-Ei brühen 😉

Mir ist bewusst, dass nicht Jede:r die Möglichkeit hat in einem Unverpackt Laden einzukaufen, doch auch in unserem Supermarkt können wir darauf achten, auf Verpackungen zu verzichten, besonders, wenn wir Obst und Gemüse einkaufen. Denn die Papiertüten sind zwar auf jeden Fall besser als Plastiktüten jedoch leider alles andere als nachhaltig, denn Produkte werden erst nachhaltig, wenn wir sie auf längere Zeit benutzen können.

  1. Schule/Uni und Unterwegs
  • Brotdose aus Metall
  • Glasflasche für kalte Getränke
  • Edelstahlflasche für heiße Getränke
  • Besteck aus Edelstahl oder Metall
  • Wiederverwendbare Strohhalme
  • Obst- und Gemüsenetze für spontane Einkäufe

Mit diesen Optionen könnt ihr auch Unterwegs viele Verpackungen einsparen und spart dabei auf lange Sicht hin sogar auch noch Geld, eine Win-Win Situation quasi.

Abschließend kann man sagen, dass das Thema Nachhaltigkeit nicht nur eine Modeerscheinung ist, sondern uns alle angeht. Denn schließlich geht es nicht darum unsere Erde zu retten, sie hat schließlich schon fünf große Massensterben überlebt, sondern es geht darum uns selbst zu retten und ist das nicht schon Grund genug, sich einmal über seine Privilegien wieder bewusst zu werden und das Thema Nachhaltigkeit in unseren Alltag zu integrieren?

Nun sind wir am Ende angekommen und ich hoffe, dass ich euch einige Denkanstöße geben konnte und ihr vielleicht schon bald den ein oder anderen Tipp mal ausprobiert. Ihr könnt auch gerne unter dem Blog kommentieren, wie ihr die Situation einschätzt und was ihr vielleicht auch schon bereits umsetzt im Blick auf ein umweltbewussteres Thema. In meinen Augen weitere sehr interessante Themen im Bereich Nachhaltigkeit sind Naturkosmetik, nachhaltige Apps für unser Handy, Fair Fashion und die Korallenbleiche in den Weltmeeren (Klimawandel).

Liebe Grüße,

Annalena

Nachhaltigkeit bedeutet „dran bleiben“ und nicht „perfekt sein“!“

(Max Green)

Quellen

  1. https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/plastikmuell-bald-95-prozent-aller-seevoegel-betroffen-a-1050785.html
  2. Altes Sprichwort
  3. https://www.greenpeace.ch/de/handeln/fuer-eine-plastikfreie-zukunft/
  4. https://www.n-tv.de/wissen/So-viel-Mikroplastik-nimmt-jeder-auf-article21083119.html

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