Ayurveda – Ernährungslehre oder eine Lebenseinstellung?

Ernährung im Ayurveda

Jeder hat dieses Wort bestimmt schon einmal gehört, damit anfangen können aber nur die wenigsten etwas. Das möchte ich heute ändern. Die Ernährungslehre im ayurvedischen lässt sich ziemlich simpel erklären. Nahrung soll so viel Energie wie möglich liefern und sich für die Verdauung optimal nutzen lassen. So wird ein großes Augenmerk auf die Zubereitung und die Art der Aufnahme gelegt. Für uns in der westlichen Welt klingt diese Lehre im ersten Moment etwas befremdlich, doch wenn man die ganzen Fachbegriffe mal weg lässt merkt man sehr schnell das es um ganz einfache Dinge geht. Dazu gibt es ein paar allgemeine Ernährungsregeln.

Die tägliche Nahrung ist nicht nur Nahrung sondern gleichzeitig auch Arzneimittel. Wie Medizin kann auch sie heilen, kräftigen und den Menschen am Leben erhalten. Setzt man Nahrungsmittel jedoch falsch ein, können sie – genau wie Arzneimittel – großen Schaden anrichten.

Besonderer Wert bei der Nahrung wird dabei auf die Nahrungsmittel gelegt z.b. das sie natürlich wachsen, also ohne Schadstoffe und Pestizide. Eigentlich ist das schon traurig genug, dass etwas das ein Standard für uns sein sollte – von dem jeder weiß das es pures Gift für uns Menschen ist – nutzt! In der ayurvedischen Lehre heißt das dann: Nur hochwertige Nahrung versorgt den Menschen mit viel Lebensenergie ( Prana).

Zur Ernährung im ayurvedischen gehören folgende Grundregeln

  • nur die besten Lebensmittel-Qualitäten verwenden (z. B. Bioprodukte)
  • stets die Speisen frisch zubereiten
  • keine vorgefertigte Nahrung verzehren
  • die nächste Mahlzeit erst zu sich nehmen, wenn die vorhergehende vollständig verdaut ist
  • den Magen nie überlasten, sondern höchstens zu drei Vierteln füllen
  • bevorzugt gekochte bzw. warme Nahrung verzehren
  • eiskalte Nahrung und Getränke sind zu vermeiden
  • Milchprodukte aus Pilzkulturen wie Kefir oder Joghurt sowie tierisches Eiweiß nicht nach 18 Uhr verzehren
  • Honig niemals über 40 °C erhitzen
  • bewusst machen, dass die Verdauung bereits beim Kauen beginnt
  • regelmäßige Essenszeiten einhalten
  • die Mahlzeiten auf drei pro Tag beschränken
  • das Frühstück sollte leicht sein
  • das Mittagessen stellt die Hauptmahlzeit dar
  • das Abendessen sollte warm und/oder leicht verdaulich sein, wie z. B. Suppen
  • auf eine angenehme und ruhige Atmosphäre während des Essens achten, am besten in angenehmer Gesellschaft

vieles davon klingt so logisch. Gesundes Essen und Trinken, in Ruhe zu genießen und zubereiten hält unseren Körper gesund und fit!

Die Ernährungslehre im Ayurveda wäre jedoch nicht ohne Gewürze denkbar. Die wichtigsten und wie sie in der ayurvedischen Küche gesehen werden, zeige ich Euch jetzt.

Ingwer

Name im Ayurveda: Sunthi

Wirkung auf die Doshas:

Vata senkend

Kapha senkend

Ingwer ist ein sehr besonderes Gewürz, denn es regt stark das Verdauungsfeuer (Agni) an, ohne jedoch auf das Pitta-Dosha einzuwirken. Die vielseitigen Wirkungen dieses Gewürzes sind mittlerweile auch wissenschaftlich bewiesen: Ingwer hemmt die Blutgerinnung, senkt leicht den Blutdruck und schafft so einen Schutz vor Herzinfarkten (ähnlich wie Aspirin) und auch Tumorbildung. Vor allem wirkt Ingwer positiv auf den Verdauungstrakt: die Verdauungsfunktionen und der Appetit werden angeregt, der Cholesterinspiegel gesenkt, Giftstoffe aus dem Darm ausgeleitet (Abbau von Ama), Blähungen gelöst und ein verdorbener Magen kuriert Auch bei Übelkeit und Reisekrankheit empfiehlt sich der Verzehr von Ingwer. Auch bei Erkältungen ist Ingwer ein erprobtes Heilmittel. Wünscht man eine intensive Wirkung, so verwendet man den Ingwer in getrockneter, pulverisierter Form. Die frische Wurzel wirkt besonders sanft. In Indien sind darüber hinaus spezielle Sorten wie Kampfer- oder Mango-Ingwer im Handel erhältlich. Dosierungshinweis: 1 EL frischer Ingwer = 1 TL Ingwerpulver

Gelbwurz (Kurkuma, Turmerik)

Name im Ayurveda: Haridra

Wirkung auf die Doshas:

Vata erhöhend

Pitta erhöhend

Kapha senkend

Gelbwurz wirkt antibiotisch, wärmt und gibt Energie, verbessert die Darmflora und stärkt Verdauung, Leber und Gallenfluss. Kurkuma reinigt das Blut, ist harntreibend, nervenstärkend und fördert die Proteinverdauung. Gekocht in Milch ist Gelbwurz ein beliebtes Hauttonikum. Im Übrigen ist es der Kurkuma, der dem Curry die gelbe Farbe gibt.

Pfefferminze

Name im Ayurveda: Phudina

Wirkung auf die Doshas:

Vata erhöhend

Pitta senkend

Kapha erhöhend

Wie auch in der westlichen Volksmedizin wird die Pfefferminze im Ayurveda erfolgreich bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt: Blähungen, Krämpfe, Übelkeit, Völlegefühl, Durchfall oder Brechreiz werden durch Pfefferminze gelindert. Besonders wohlschmeckend ist dieses Gewürz in scharfen Chutneys und kühlen Joghurtgerichten.

Zimtrinde

Name im Ayurveda: Thwak

Wirkung auf die Doshas:

Vata senkend

Pitta senkend

Kapha senkend

Ähnlich wie Ingwer ist Zimt nahezu ein „Universalmittel“, besonders für Menschen mit schwacher Gesundheit, jedoch ist seine Wirkung milder als die des Ingwers. Zimt regt das Verdauungsfeuer und den Darm an, reinigt Blut und Darmwände und fördert die Bildung von weißen Blutkörperchen (Immunsystem). Zimt wirkt Schleim hemmend, fördert das Gedächtnis, lindert juckende Haut und Durchfall. Auch bei Herzerkrankungen und zu starker Menstruation entfaltet Zimt eine regulierende Wirkung.

Ich hoffe Euch hat dieser kleine Ausflug in die ayurvedische Küche und Ernährungslehre gefallen. Demnächst werde ich noch ein paar wirklich leckere und interessante Rezepte für Tee und zum nach kochen für Euch zubereiten.

Quelle: einzelne Zeilen wurden von meiner Dozentin Astrid Winter (Diplom Ayurveda-Therapeutin, Heilpraktikerin) übernommen.

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